Oksana Yavorska

Arbeit als Videoeditorin

Nach ihrem Umzug wurde Oksana freiberufliche Videoeditorin. Ihr Erfolg führte zu einer Stelle in der Produktion und später zu Freiwilligenarbeit in einer ukrainischen Bibliothek.

Erste Erfahrungen mit internationalen Kunden

Nach meinem Umzug nach Wien und meiner Immatrikulation an der Universität wurde mir klar, dass ich eine Einnahmequelle finden musste, um mein Studium finanzieren zu können. Diese Quelle wurde eine Freelancer-Plattform, und meine Haupttätigkeit war die Videobearbeitung, da ich bereits Erfahrung in der Erstellung eines Dokumentarfilms hatte.

Das Schwierigste nach der Erstellung meines Profils war es, den ersten Kunden zu finden. Hier hat mir mein Mann Rostyslav sehr geholfen, der ebenfalls über eine ähnliche Plattform arbeitete und sich einen tadellosen Ruf erarbeitet hatte. Er unterstützte mich auch dabei, die Kommunikationsetikette mit internationalen Kunden auf Englisch zu erlernen, und begleitete mich Schritt für Schritt zu Beginn.

Ohne anfangs eine einzige Bewertung zu haben, nahm ich das erste Angebot an, das mir unterkam, und betrachtete es als potenzielle Investition in die Entwicklung meines Profils. Es handelte sich um eine Zusammenarbeit mit einem Agenten zu einem sehr niedrigen Stundensatz. Die Aufgabe war ebenfalls nicht einfach und musste innerhalb eines Tages abgeschlossen werden. Ich musste ein Hochzeitsvideo bearbeiten: das Hauptvideo und ein Highlight-Video. Nach 12 Stunden Arbeit und vielen Nerven schaffte ich es, die Bearbeitung rechtzeitig abzuschließen, und erhielt meine erste positive Bewertung.

Screenshot der Bewertung 1

Screenshot der Bewertung 2

Anfängern hat man oft Glück, und ich hatte das Glück, den nächsten Kunden zu finden — einen Schweizer, der etwa 40 Videos zum Thema Kinderschwimmen benötigte. Das Honorar war beträchtlich, ebenso wie der Arbeitsaufwand. Ich fand Kinder im passenden Alter, die gut schwimmen konnten, und drehte die Videos in der Ukraine. Die Dreharbeiten beendete ich schließlich in Österreich und schloss das Projekt erneut mit einer tadellosen Bewertung ab.

Screenshot der Bewertung 3

Der Übergang vom Online- zum Offline-Arbeiten: Arbeit in Österreich

Anschließend hatte ich verschiedene Kunden, für die ich Videos zu Themen wie Geburtstagen, privaten Reisen und Videos für Startups bearbeitete. Nachdem ich hunderte Stunden gearbeitet und Erfahrung gesammelt hatte, beschloss ich, eine Stelle in der österreichischen Videoproduktionsbranche zu suchen.

Glücklicherweise wurde ich für zwei Produktionsfirmen empfohlen, und bei einer erhielt ich die Chance auf ein Vorstellungsgespräch. Dort lernte ich die Direktorin Sandra Thier kennen, die mich als Content Creator intern einstellte. Nach der Probezeit wurde ich für ein Projekt von DM fest eingestellt, um wöchentlich in Wien aufgezeichnete Shows zu bearbeiten und kurze Highlight-Videos zu erstellen.

Foto vom Shooting für Hipp

Außerdem hatte ich die Möglichkeit, bei der Erstellung von Videos für die Schuhmarke Deichmann zu helfen; ich reiste nach Polen für ein Projekt von Hipp, bei dem unsere Crew Videos für soziale Medien drehte; suchte Amateur-Schauspieler für kommerzielle Videos und Dokumentarfilme.

Foto vom Shooting für DM

In einem dieser Filme spielte sogar mein Mann Rostyslav mit, in der Rolle eines Holzträgers im Schloss Schönbrunn. Der Film hieß “Männer und Frauen hinter den Kulissen von Schönbrunn”, und Rostyslavs Gesicht wurde das Poster des Films, der auf dem Hauptsender ORF gezeigt wurde.

Screenshot der Ankündigung des Dokumentarfilms auf ORF mit Rostyslav auf dem Cover

Foto von Rostyslav während der Dreharbeiten zum Dokumentarfilm

Insgesamt konnte ich bei der Bearbeitung vieler interessanter Videos helfen, mit Kunden kommunizieren und deren Feedback umsetzen. Ich habe viele Fähigkeiten erworben, insbesondere ein besseres Verständnis für österreichische Kunden und deren Bedürfnisse.

Mit dem Wechsel der Unternehmensleitung und dem neuen Jahr wurde das DM-Projekt eingestellt, sodass ich mich von Diego5 verabschieden musste.

Ich begann, für die Kirche St. Barbara zu arbeiten, bei der ich seit Beginn der russischen Invasion ehrenamtlich tätig war, und setzte die Entwicklung der ukrainischen Bibliothek fort, die ich im April 2022 gegründet hatte.

Mein Portfolio aus der Zeit bei D5 Production: